Weihnachten in der Schule nachhaltig gestalten
Festliche Dekorationen, kahle Bäume und rote Nasen lassen es erahnen: Weihnachten steht vor der Tür und lockt mit Zimtduft, festlichen Lichtern und Klängen.
Als eines der wichtigsten Feste des Jahres findet es auch in der Schule meist große Beachtung. In vielen Schulen werden alljährlich mit Freude Adventskalendertürchen geöffnet, Weihnachtslieder gesungen, Plätzchen gegessen und Dekorationen gebastelt.
Trotz bereits etablierter Gewohnheiten in Richtung Nachhaltigkeit wird in der Vorweihnachtszeit gerne mal ein Auge zugedrückt. „Ausnahmsweise, weil Weihnachten ist…“ - wer kennt es nicht? Doch das muss nicht sein. Weihnachten in der Schule nachhaltig zu gestalten ist gut für die Umwelt, gut für das Miteinander und schärft gleichzeitig den ganzheitlichen Blick aller Beteiligten auf das bevorstehende Weihnachtsfest. Denn Weihnachten ist bekanntlich das Fest der Liebe - auch zu den nachfolgenden Generationen.
Ganz nach dem Motto “Hier nicht leben auf Kosten von anderswo und heute nicht auf Kosten von morgen!” haben wir hier einige Tipps für eine nachhaltige Vorweihnachtszeit im Schulalltag zusammengestellt.
Weihnachtsbaum
Nicht nur in den heimischen Wohnzimmern sind sie zur Weihnachtszeit allgegenwärtig, auch in vielen Schulen ziert ein reich geschmückter Weihnachtsbaum den Eingangsbereich oder die Aula. Der Großteil der käuflichen Bäume stammt aus landwirtschaftlich bewirtschafteten Weihnachtsbaumkulturen, in denen Pestizide und Düngemittel zum Einsatz kommen. Doch es gibt auch Weihnachtsbaum-Kulturen, die nach ökologischen Kriterien bewirtschaftet werden. Online gibt es einige Listen mit Verkaufsstellen von Öko-Weihnachtsbäumen, zum Beispiel hier bei der Aktionsgemeinschaft Robinwood. Auch wenn heutzutage kaum noch Weihnachtsbäume direkt aus dem Wald stammen, gibt es auch hier Möglichkeiten. Über die Forstämter sind immer wieder Fichten, Kiefern oder Weißtannen aus Durchforstungsmaßnahmen erhältlich.
Es muss es aber auch nicht immer ein geschlagener Baum sein. Sie können auch gemeinsam mit der Schulfamilie ein „Weihnachtsbaum-Gerüst“ aus Holz oder anderen Materialien bauen und es festlich schmücken. Oder dekorieren Sie alternativ einen (Nadel-)baum auf dem Schulgelände. Hier können Sie neben Baumschmuck zum Beispiel auch selbstgemachtes Vogelfutter, Hagebuttengirlanden, Äpfel oder Zapfen verwenden und so einen „Weihnachtsbaum für die Tiere“ gestalten. Auch ein Baum gespickt mit guten Botschaften und Wünschen ist eine schöne Idee.
Oder doch solch ein festlich geschmückter Bücherbaum?
Weihnachtsdeko und Geschenke
Ob am Adventskranz, am Weihnachtsbaum, am Fenster oder einfach so im Klassenzimmer - es muss nicht immer Plastik und Lametta sein, wenn es um Weihnachtsdekoration geht. Elemente aus Holz oder anderen Naturmaterialien wie getrocknete Orangenscheiben, Zimtstangen, Zapfen oder Strohsterne machen sich wunderbar als Weihnachtsschmuck. Und wenn sie irgendwann ausgedient haben, können sie ganz einfach in der Biotonne entsorgt werden.
Vieles kann auch mit den Schüler*innen selbst hergestellt werden. Auch dabei bieten Natur- und Upcyclingmaterialien eine vielseitige Grundlage. Hier finden Sie einige Anregungen für nachhaltige Deko- und Geschenkideen von Schulen, die als „Umweltschule in Europa / Internationale Nachhaltigkeitsschule“ ausgezeichnet wurden.
Oder wie wäre es, wenn jede Schülerin und jeder Schüler ein kleines Dekoelement von zu Hause mitbringt? Nutzen Sie die Gelegenheit, um über verschiedene Weihnachtstraditionen zu sprechen.
Weihnachtsfeier, Weihnachtsfrühstück oder weihnachtliches Backen
Um Ihre Weihnachtsfeier nachhaltig zu gestalten, möchten wir an dieser Stelle den Fokus auf die Ernährung lenken. Egal ob Sie zusammen mit Ihrer Klasse ein Weihnachtsfrühstück planen, gemeinsam Plätzchen backen oder eine große Weihnachtsfeier für alle organisieren – Lebensmittel spielen immer eine große Rolle und die sorgfältige Auswahl der verwendeten Zutaten ist eine wichtige Stellschraube für eine nachhaltige Gestaltung.
Lebensmittel in Bioqualität sind konventionellen Produkten grundsätzlich vorzuziehen. Eine weitere entscheidende Größe ist die Klimabilanz der einzelnen Lebensmittel. Achten Sie darauf, möglichst regionale Lebensmittel zu verwenden, die keine langen Transportwege hinter sich haben. Wenn es um das Backen von Plätzchen geht, lässt sich dies für viele Zutaten einfach realisieren: Eier, Mehl, Butter, Milch und Sahne sind Produkte, die häufig bei Direktvermarktern vor Ort oder eben auch in Bio- oder Supermärkten ohne Probleme bezogen werden können. Bei anderen Zutaten wie Nüssen können Sie auf heimische Varianten zurückgreifen und statt Mandeln zum Beispiel regionale Haselnüsse oder Walnüsse verwenden. Gleiches gilt für Zucker: Auch hier ist die Variante aus Zuckerrüben, die in Deutschland angebaut werden, der aus Zuckerrohr aus den (Sub-)Tropen vorzuziehen. Anders sieht es bei Schokolade aus, da Kakaopflanzen ausschließlich in Regenwaldgebieten wachsen. Hier sollten Sie darauf achten, dass Sie Produkte aus fairem Handel verwenden.
Gute Taten statt vieler Worte
Auch wenn es für Adventskalender dieses Jahr schon zu spät ist, möchten wir Ihnen dieses schöne Projekt nicht vorenthalten. Nehmen Sie es doch als Inspiration für das kommende Jahr.
Schüler*innen der Beruflichen Oberschule der Stadt Nürnberg, bei der es sich ebenfalls um eine Umweltschule handelt, haben nun schon mehrere Jahre infolge einen digitalen Adventskalender zu den globalen Nachhaltigkeitszielen gestaltet. Er ist hinter jedem Türchen gespickt mit ganz konkreten Handlungen, die vorbildlich in den Schulalltag eingebunden sind und somit dazu beitragen, die Schule gemeinsam weiter auf den Weg Richtung Nachhaltigkeit zu bringen. Hier finden Sie den diesjährigen Adventkalender und hier ein Video im LBV-Umweltschule-Kanal auf YouTube, in dem Schüler*innen ihren Kalender aus dem Schuljahr 2021/22 vorstellen.
Wenn Sie mehr über „Umweltschule in Europa/Internationale Nachhaltigkeitsschule“ erfahren möchten, klicken Sie hier.
Und zu guter Letzt wünschen wir Ihnen allen fröhliche und geruhsame Weihnachten!