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Wildtiere hautnah: Weißstörche sind Publikumslieblinge

Die Weißstorchnester, die im Internet per Webcam zu beobachten sind, geben zuweilen Anlass zu Diskussionen. Mehr als andere Vogelarten löst der Weißstorch besonders viel Anteilnahme bei uns aus. Dies liegt an unserer engen Beziehung zu dem eleganten Großvogel. Auf dem Weißstorchhorst in Muhr am See können die beliebten Großvögel momentan besonders gut live beobachtet werden. 

Klapperndes Weißstorchenpaar in seinem Horst | © Marcus Bosch © Marcus Bosch

Der Weißstorch bleibt trotzdem ein Wildtier und einiges, was wir durch die Kameras beobachten können, erscheint uns grausam. Doch müssen wir dabei beachten, dass die Storcheneltern das tun, wodurch sie unter den gegebenen Umständen die größtmögliche Nachkommenzahl großziehen können.

Deshalb reduzieren die Altstörche in schlechten Jahren mit wenig Futter oder widrigem Wetter bewusst ihre Nachkommenzahl. Nach dem Grundsatz, ein oder zwei einigermaßen ernährte Jungstörche sind besser als vier unterernährte, werfen sie auch mal ihren eigenen Nachwuchs aus dem Nest. Dies ist ein ganz natürlicher Vorgang der Arterhaltung. Da Eingriffe in die Nester einheimischer Vogelarten laut Naturschutzgesetz verboten sind, ist dies kein Grund, aktiv in das Brutgeschehen einzugreifen und zu ständigen Störungen am Horst beizutragen.

Hinweis: Was passiert bei Dauerregen?

Ein Weißstorchnest ist ein festgetretener Komposthaufen, von dem das Regenwasser seitlich abläuft und auch nach und nach versickert, bei Starkregen dauert das einfach etwas länger. Das hat nichts mit Plastikfetzen im Nest zu tun. Für eine nässestauende Wirkung müsste es schon eine komplette Tüte sein, die von den Altstörchen in der Nestmitte unter den Jungstörchen akurat ausgebreitet wird. Bei Dauerregen sind Junge im Alter von 3-4 Wochen am stärksten betroffen, weil diese etwa hühnergroß sind, noch kein Deckgefieder haben, aber vom Altstorch nicht mehr so gut abgeschirmt und gewärmt werden können wie kleine Küken, d.h. die werden von oben nass (auch wenn sich bei den normalerweise flachen Storchennestern eine kleine Pfütze bilden sollte, ist der Regen von oben entscheidend, die Küken bilden eine Wärmepyramide, d.h. sitzen auf den Haken und liegen nicht in einer „Wanne“).

Als große Erschwernis bzw. Hauptfaktor kommt dann hinzu, dass der zweite Altstorch mit nassem und entsprechend schwerem Gefieder nicht zur Nahrungssuche fliegt, sondern erstmal auf eine Regenlücke wartet, um zu trocknen, d.h. es kommt einfach sehr wenig Futter am Nest an. Hier sind Storchenpaare unterschiedlich aktiv und erfolgreich und recht kleine oder schon 5-6 Wochen alte Jungstörche überleben meist recht gut, d.h. eine Schlechtwetterlage trifft immer nur einen Teil der Nester mit entsprechendem Alter der Jungstörche, es ist nie die ganze oder auch nur regionale Population bedroht. Laut Positionspapier der Länderarbeitsgemeinschaft der deutschen Vogelwarten begründet schlechte Witterung während der Anwesenheit beider Altstörche keine Eingriffe.

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