Rotdrossel
Turdus iliacus
Flugruf der Rotdrossel
Quelle: www.xeno-canto.org

Stimme der Rotdrossel
Ruft im Flug (auch nachts ziehend über Städten zu hören) ein hohes, etwas gedehntes und leicht raues „Ziiieh“. Wenn Sie lieber tagsüber suchen, empfehlen wir Ihnen nach Wintereinbrüchen Trupps von Wacholderdrosseln oder anderen Drosseln genau durchzusehen.
Ruft auch nasal „gack“, warnt hart schmetternd „tret-tret-tret-tret…“
Gesang: kurze, amselähnliche, aber monotonere Strophen in härterem Tonfall. Individuell verschieden, recht kurz mit 3 -6 s langen Pausen; häufige Einleitungsmotive abfallend „tjirre tjürre tjorre“, ansteigend „trü tra tro-trü-tri“, weich wie Karmingimpel „vidJE-vidJÜ“, kurz und wehmütig „trüi trai“, klar und klingend „tüllüllüllüllüll..“.
Zur Zugzeit auch laute Zwitschertöne rastender Trupps.
Status
nicht gefährdet
Aussehen

Größe: ca. 19 – 23 cm
Gewicht: ca. 49 – 68 g
Kennzeichen
Kleiner als eine Amsel und von etwas kompakterer Gestalt (knapp singdrosselgroß), recht kurzschwänzig und mit ziemlich großem Kopf. Oberseite einfarbig dunkelbraun. Die Unterseite ist weißlich mit dunklen Streifen. Die rostroten Flanken sind auch beim sitzenden Vogel in der Regel sichtbar und fallen beim fliegenden Vogel auf. Charakteristisch ist auch der breite weiße Überaugenstreif.
Ähnliche Arten
Andere Drosseln. Den schönen, breiten Überaugenstreif hat aber keiner der Verwandten! Auch die rostroten Flanken sind sehr typisch, auch wenn man sie nicht immer gut sieht.
Vorkommen
Bei uns
Zugvogel, Oktober bis April
Rotdrosseln brüten in Nord- und Osteuropa und überwintern in Südeuropa, in Nordafrika und in Mitteleuropa. Auch in Deutschland verbringen die Vögel den Winter.
Verbreitung
Die Rotdrossel ist in Deutschland und Mitteleuropa vor allem Durchzügler und Wintergast, ausnahmsweise brütet dieser Nordeuropäer auch einmal bei uns. Eher scheu.
Charaktervogel nordeuropäischer Nadel- und Fjällbirkenwälder bis in die Weidezone, auch in Kulturland und Parks.
Das Areal der Art erstreckt sich in der borealen Waldzone von Fennoskandien bis zum Kolymagebirge in NE-Russland.
Verbreitung in Bayern
Aus Bayern liegen nur wenige Brutnachweise einzelner Paare bzw. Beobachtungen nach Mitte Mai vor.
Lebensweise

Lebensraum
Rotdrosseln fühlen sich in großen Parks sowie Laub- und Mischwäldern wohl. Zur Nahrungsaufnahme werden auch Wiesen gerne angeflogen.
Nahrung
Tierische Kost wie diverse Insekten, Spinnen, Würmer und Schnecken bilden den Hauptbestandteil ihrer Nahrung. Vor allem im Herbst und Winter werden auch Beeren und Sämereien gefressen.
Fortpflanzung
Weibliche Rotdrosseln legen ab Mitte April 4-6 Eier in ihr ausgepolstertes Napfnest. Das Brüten selbst ist Aufgabe des Weibchens, um das Füttern der Jungvögel kümmern sich beide Elternteile. Nachdem die jungen Rotdrosseln ausgeflogen sind, bleiben sie zusammen mit ihren Eltern noch einige Wochen als Familienverband zusammen.
Schon gewusst?
Auf dem Weg ins Winter- oder Brutquartier fliegen Rotdrosseln oft in großen Trupps. Ihre Silhouette erinnert dabei ein wenig an die Flugsilhouette von Staren.
Helfen Sie mit
Schaffen Sie einen naturnahen Garten, der auch im Herbst und Winter noch Nahrungsquellen bietet. Besonders beliebt sind beerentragende Sträucher.
Systematik
Ordnung: Sperlingsvögel (Passeriformes), Familie: Drosseln (Turdidae), Gattung: Echte Drosseln (Turdus), Art: Rotdrossel (Turdus iliacus).
Quellen:
Lars Svensson: Der Kosmos Vogelführer, Stuttgart 2011.
Bayerisches Landesamt für Umwelt, lfu.bayern.de
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