Umweltpreis 2023 der Bayerischen Landesstiftung für einzigartiges Artenschutzprojekt „Natur auf Zeit“

Gelungene Zusammenarbeit zwischen Naturschutz und Rohstoffgewinnung: LBV und BIV für gemeinsames Projekt ausgezeichnet

Jetzt ist es preisgekrönt – das Kooperationsprojekt „Natur auf Zeit“ zum Schutz von Amphibienarten in Gruben und Steinbrüchen. Am 28. November 2023 nahmen Dr. Andreas von Lindeiner für den LBV und Dr. Stephanie Gillhuber für den Bayerischen Industrieverband Baustoffe, Steine und Erden e.V. (BIV) den Umweltpreis 2023 der Bayerischen Landesstiftung entgegen.

Laubfrosch | © Frank Derer © Frank Derer
Mit dem Projekt "Natur auf Zeit" werden Amphibien wie Frösche geschützt.

Überreicht wurde er in Vertretung des Ministerpräsidenten durch Bayerns Finanz- und Heimatminister Albert Füracker in der Münchner Staatskanzlei.

„Mit ihrem Engagement und ihrem gemeinsamen Projekt ‚Natur auf Zeit‘ belegen LBV und BIV eindrucksvoll, dass Naturschutz und Artenerhalt in Kooperation zwischen Industrie und Naturschutzverbänden hervorragend gelingen kann – sie bringen den Rohstoffabbau mit dem Erhalt des Lebensraums der Amphibienpopulationen in Einklang. Ich freue mich sehr, als Anerkennung für diesen großen Einsatz den Umweltpreis 2023 der Bayerischen Landesstiftung überreichen zu dürfen. Seit rund 50 Jahren unterstützt die Bayerische Landesstiftung Menschen, die sich aktiv für unsere Gesellschaft einbringen, dabei, ihre Vorhaben umzusetzen“, so Finanz- und Heimatminister Albert Füracker zur Verleihung des Umweltpreises 2023 der Bayerischen Landesstiftung an diese einzigartige Kooperation zwischen Naturschutz und Industrie.

Abbaustätten als wichtigste Ersatzlebensräume von Amphibien

Gruppenfoto | © Michael Strauch (BIV) © Michael Strauch (BIV)
v.l. Albert Füracker (Bay. Finanz- und Heimatminister), Georg Fetzer (BIV-Präsident), Dr. Stephanie Gillhuber (Projektsteuerung BIV), Dr. Andreas von Lindeiner (Landesfachbeauftragter Naturschutz LBV), Ingrid Heckner, (Vorsitzende Bay. Landesstiftung).

Schon seit 2017 zeigt das Projekt „Natur auf Zeit“ von LBV und BIV, dass Naturschutz und Industrie keine Gegensätze sind, sondern Hand in Hand gehen können. So kann die Rohstoffgewinnungs-Branche aktiv zum Erhalt vieler bedrohter Pflanzen- und Tierarten beitragen.

Denn Abbaustätten gehören zu den wichtigsten Ersatzlebensräumen vieler Amphibienarten, deren natürliche Lebensräume, beispielsweise naturnahe Wildflussauen, zu großen Teilen verschwunden sind. Durch die sich ständig verändernden Bedingungen während der Rohstoffgewinnung entstehen auf den Gewinnungsflächen in ihrer Funktion vergleichbare Ökosysteme für Kreuz- und Wechselkröte, Gelbbauchunke, Laubfrosch und Co. Auch viele seltene Pflanzen, Vogel-, Reptilien- und Insektenarten finden in Gruben und Steinbrüchen ein Zuhause.

Der Erfolg des Projekts geht zum einen auf Unternehmen zurück, welche die Rohstoffgewinnung bewusst und auf freiwilliger Basis naturschutzfreundlich gestalten. Zum anderen steht der LBV den Betrieben mit seiner großen fachlichen Expertise zur Seite. Er legt Maßnahmen fest, um gefährdete Arten in den Abbaustätten zu fördern und führt diese durch. „Wir freuen uns, dass wir mit der Auszeichnung die vielen, europaweitbedrohten Amphibienarten ins Scheinwerferlicht rücken können, für die wir uns mit dem Projekt einsetzen. Oft leben sie im Verborgenen, sind nachtaktiv und finden deshalb nur wenig Beachtung in der Öffentlichkeit. Dabei sind sie ein wichtiger Teil unseres Ökosystems und dringend zu schützen“, so Dr. Andreas von Lindeiner, Projektverantwortlicher beim LBV.

Dr. Stephanie Gillhuber vom BIV ergänzt: „Mit viel Herzblut und Freude kümmern sich unsere Betriebe um das Wohl der kleinen Pioniere an den Rohbodenstandorten. Der LBV und der BIV haben dieses Potenzial schon lange erkannt und das Projekt trotz Vorbehalten fortgesetzt und ausgebaut. Wir freuen uns, dass das Miteinander von Naturschutz und Industrie durch den Umweltpreis gewürdigt wird. Eine schöne Anerkennung für ein authentisches Projekt.“

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© Gunther Zieger

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