LBV erwartet konkrete Maßnahmen beim Einsatz für Bayerns Natur
Rede des designierten Ministerpräsidenten Markus Söder enthält positives Signal für den Artenschutz
In seiner heutigen Rede zum Abschluss der CSU-Fraktionsklausur im Kloster Banz ging der designierte Ministerpräsident Markus Söder auch konkret auf Themen aus Natur- und Artenschutz ein. Wir sehen das als Zeichen, dass die Dringlichkeit entsprechender Probleme nun endlich bei der Staatsregierung angekommen ist. Deshalb hoffen wir auch, dass das kommende Wahlprogramm konkrete Maßnahmen zur Förderung von Natur- und Artenschutz stärker einbeziehen wird.

Wir sehen in der Grundsatzrede von Heimatminister Söder ein klares Bekenntnis zum Artenschutz. „Wir sehen seit Jahren einen dramatischen Artenschwund in der freien Landschaft. Dieser geht über alle Artengruppen hinweg, seien es Insekten oder Vögel“, so Norbert Schäffer, Vorsitzender des LBV. Notwendig für eine Trendwende im Artenschwund ist ein Maßnahmenbündel.
Wichtige Bausteine können dafür das von Söder versprochene „Naturpaket“, also eine Förderung von Programmen wie dem Vertragsnaturschutz und der Landschaftspflege, ein „Referenzzentrum für Artenschutz“ und eine Reduzierung im Einsatz von Pestiziden sein. „Wir erwarten nun ernsthafte und konkrete Anstrengungen der CSU, um hier auch wirklich Ergebnisse zu erzielen“, fordert Schäffer. „Monitoring und eine Wende in der Agrarpolitik sind für den Erhalt unserer natürlichen Vielfalt ebenso essentiell, wie eine bessere finanzielle und personelle Ausstattung der Naturschutzverwaltung.“
Auch die dringende Notwendigkeit, dem fortschreitenden Flächenverbrauch in Bayern etwas entgegen zu setzen, wurde von Söder erkannt. „Wenn vom designierten Ministerpräsidenten konstruktive Vorschläge kommen, werden wir diese unterstützen. Dazu kann die Revitalisierung von Ortskernen wie auch ein Entsiegelungsprogramm zählen“, meint der LBV-Vorsitzende.
Das Ziel einer bundesweiten Neuversiegelung von 30 ha pro Tag, das auch in den Sondierungsgesprächen auf Bundesebene wieder bekräftigt wurde, ist allerdings nur zu schaffen, wenn auch die Verantwortlichen in Bayern endlich zu ihrem Wort stehen und dem Flächenverbrauch ernsthaft entgegentreten. „Es ist gut, dass das Problem erkannt wurde – nun wollen wir auch Ergebnisse sehen. Die Erfahrungen aus der Vergangenheit zeigen, dass freiwillige Anreize alleine nicht reichen,“ ergänzt Schäffer.
Doch kein dritter Nationalpark?
Mit großer Überraschung nehmen wir die Nachricht auf, dass ein dritter Nationalpark für Bayern auf Grund regionaler Widerstände nun vielleicht doch nicht kommen soll. „Die Landesregierung hat einen dritten Nationalpark in Aussicht gestellt. Die Ernsthaftigkeit ihrer Bemühungen für den Naturschutz wird sich nun im Engagement um den dritten Nationalpark messen lassen“, meint Norbert Schäffer. Nationalparke sichern einzigartige Ökosysteme und Lebensräume und sind damit ein wesentlicher Bestandteil des vom LBV geforderten Maßnahmenbündels zum Erhalt der Natur- und Artenvielfalt in Bayern.
