Reisefieber: Mauersegler fliegen aus Bayern ab

Zum Start der Sommerferien treten auch die ersten Zugvögel ihre lange Reise in den Süden an

Mit Beginn der Sommerferien herrscht nicht nur auf Bayerns Straßen reger Reiseverkehr – auch in der Luft ist was los. Die ersten Zugvögel machen sich bereits auf in ihre südlich gelegenen Winterquartiere. Während der Sommer im Freistaat gerade erst so richtig auf Touren kommt, verlassen uns die ersten gefiederten Sommergäste schon wieder. Zu ihnen gehören beispielsweise Mauersegler. Wer aufmerksam ist, kann sie auf ihrem Weg noch hoch am Himmel sehen. Zu erkennen sind sie aber vor allen Dingen an ihren schrillen ‚Srihh-srihh‘ Rufen.

Mauersegler im Flug  | © Tunka Zdenek © Tunka Zdenek
Die meiste Zeit ihres Lebens verbringen Mauersegler in der Luft.

Nur drei bis vier Monate verbringen Mauersegler in Bayern, bevor die ersten von ihnen in diesen Tagen wieder auf ihre mehrere tausend Kilometer lange Reise nach Afrika aufbrechen. Fast ihr ganzes Leben verbringen Mauersegler in der Luft. Nur zur Jungenaufzucht suchen sie in einer Bruthöhle festen Grund. Ihren kurzen Sommer haben die Flugakrobaten vor allen Dingen in Bayerns Städten und Dörfern verbracht, wo sie in Hohlräumen hinter Dachziegeln, Dachrinnen, Regenwasserstutzen oder Jalousiekästen nisten. Ebenso nehmen sie Nistkästen hoch oben an Gebäuden an.

Langstreckenzieher leiten Vogelzug ein

Schwarm Stare | © Rosl Rössner © Rosl Rössner
In den nächsten Wochen kann man auch große Trupps Stare und Schwalben beobachten.

Den Startimpuls für den Abflug der Mauersegler geben vor allem die bereits kürzer werdenden Tage und ein zunehmend schwindendes Nahrungsangebot. Vögel, die die Wintermonate in den Savannen und Steppen südlich der Sahara verbringen, weil sie dort genügend Insektennahrung finden, sind die ersten, die Bayern verlassen. Auch der Kuckuck oder die Nachtigall gehören zu diesen Langstreckenziehern.

Mit den schrillen Mauerseglerrufen verschwindet für viele auch ein typischer Klang des Sommers. Daher können sich die geschickten Flieger nicht so unauffällig aus dem Staub machen wie so manch andere Vogelart.  Gemeinsam sind sie bei der Nahrungssuche sicher vor Fressfeinden. So kann man in den nächsten Wochen auch Trupps von Schwalben und Staren beobachten. Besonders in Feuchtgebieten und an großen Seen finden sich immer mehr rastende Vögel, wie Enten- und Gänsevögel, ein. Darunter sind auch die ersten Durchzügler aus dem hohen Norden. Kurzstreckenzieher, wie Hausrotschwanz, Kiebitz oder Feldlerche, bleiben noch bis in den Herbst in Bayern. Der Vogelzug erreicht seinen Höhepunkt dann im Oktober.

Jetzt schon für kommendes Jahr vorsorgen

Vogelfreundlicher Garten | © Carola Bria © Carola Bria
Wer seinen Garten vogelfreundlich gestaltet, bietet Mauerseglern und anderen Vögeln einen Lebensraum.

Wer in diesem Jahr Mauersegler unter dem Dach hatte, kann sich bereits auf das nächste Frühjahr freuen: Mauersegler bleiben ihrem Nistplatz treu und kommen in der Regel an den gleichen Ort zurück. Wer Mauersegler im Umfeld beobachtet hat und ihnen zur Brut verhelfen möchte, kann jetzt schon für die kommende Saison vorbereiten: Gebäudebrüter leiden zunehmend unter Wohnungsnot. Es hilf ihnen deshalb, wenn wir passende Nistkästen aufhängen. Zusätzlich brauchen sie ausreichend Insektennahrung. Wer seinen Garten naturnah, insekten- und damit vogelfreundlich gestaltet, unterstützt Mauersegler und andere Insektenjäger – und als sehr angenehmen Nebeneffekt, schützt man sich damit selbst vor lästigen Schnaken im Garten.

Hinweis: Rücksicht auf Gebäudebrüter nehmen

Auch wenn die ersten Mauersegler schon auf die Reise gehen, kann ihr Brutgeschäft und das von anderen Gebäudebrütern noch bis in den September hinein andauern. Der LBV bittet Hausbesitzer und Bauherren deshalb dringend, mit Sanierungs- und Umbaumaßnahmen an Fassaden bis dahin zu warten, oder sich von Expert*innen bestätigen zu lassen, dass wirklich alle Nester geräumt sind. Gebäudebrüter und ihre Brutplätze stehen ganzjährig unter gesetzlichem Schutz.

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© Markus Bosch

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