Neue Infotafeln im Steigerwald
Aufklärung über Bsal und den Schutz des Feuersalamanders
Wir informieren gemeinsam mit dem Forstbetrieb Ebrach der Bayerischen Staatsforsten über den gefährlichen Pilz Batrachochytrium salamandrivorans (Bsal), der auch als "Feuersalamanderpest" bekannt ist. Ziel ist es, Waldbesucher im Steigerwald über das Vorkommen des Feuersalamanders, die Bedrohung durch Bsal sowie den richtigen Umgang bei Wanderungen im Lebensraum der Tiere aufzuklären.

Dazu wurden nun drei neue Infotafeln an zentralen Wanderparkplätzen im Gebiet des Forstbetriebs Ebrach aufgestellt. Diese befinden sich an stark frequentierten Ausgangspunkten für Wanderer im nördlichen Steigerwald und bieten anschauliche Informationen über die faszinierende, aber zunehmend gefährdete Amphibienart.

Bsal stellt eine ernste Gefahr für Feuersalamander und andere Schwanzlurche dar. Der aus Asien stammende Hautpilz führt in betroffenen Populationen häufig zu einem massiven Rückgang der Tiere. Seine Sporen werden unter anderem über kontaminiertes Erdreich verbreitet, das an Schuhwerk, Fahrradreifen oder Hundepfoten haftet. Daher bitten die wir und die Bayerischen Staatsforsten um besondere Achtsamkeit:
- Wanderwege möglichst nicht verlassen
- Schuhe oder Fahrradreifen vor und nach dem Waldbesuch desinfizieren
- Hunde an der Leine führen und nicht in Bachläufen toben lassen
"Der Steigerwald beheimatet eine bedeutende Population des Feuersalamanders. Um diesen besonderen Waldbewohner langfristig zu schützen, ist die Mithilfe aller Besucherinnen und Besucher gefragt", erklärt die Leiterin des Forstbetriebs Ebrach, Barbara Ernwein.
Wir haben uns über fast vier Jahre zusammen mit BN (BUND Naturschutz in Bayern e.V.) und LARS (Landesverband für Amphibien- und Reptilienschutz in Bayern e.V.) in einem vielfältigen Artenhilfsprogramm für den Feuersalamander eingesetzt. In acht Projektgebieten von der Rhön bis ins Alpenvorland wurde gebaggert und geschaufelt, um seinen Lebensraum zu erhalten. „Um die Bevölkerung auf die Situation des Feuersalamanders aufmerksam zu
machen, haben wir bayernweit Infotafeln wie hier im Steigerwald aufgestellt. Darüber hinaus gibt es Flyer, eine Ausstellung und Umweltbildungsmaterial“, erläutert die Projektmanagerin Malvina Hoppe. Die gemeinsamen Infotafeln sind ein wichtiges Zeichen für den kooperativen Naturschutz vor Ort.
Durch die Entwicklung einer Rettungsstrategie gibt es nun außerdem eine fundierte Grundlage für den langfristigen Schutz der Art. Gefördert wurde das Projekt vom Bayerischen Umweltministerium über die Landschaftspflege- und Naturpark-Richtlinien.
