Mysteriöses Vogelsterben auch in Bayern?
Tote Vögel melden – Betroffene Tiere müssen von Experten untersucht werden
Seit eineinhalb Wochen erhalten wir vermehrt Meldungen zu krank wirkenden Vögeln. In anderen Bundesländern wie Rheinland-Pfalz, Hessen und Thüringen gilt dies vor allem für Blaumeisen, die auch schnell versterben. Das gab heute unser bundesweite LBV-Partner NABU bekannt.

Die Tiere dort sind offenbar von einer bislang nicht identifizierten, aber vermutlich sehr ansteckenden Krankheit betroffen. Um zu überprüfen, ob dies auch in Bayern der Fall ist und um mehr über die Ursachen und die Verbreitung dieser Krankheit zu erfahren, rufen wir jetzt dazu auf, kranke und tote Meisen an unseren bundesweiten Partner NABU hier zu melden.
Phänomen passt nicht zu bisher gekannten Vogelkrankheiten

Neben Blaumeisen erkranken in einzelnen Fällen auch Kohlmeisen oder andere kleine Singvögel. Die Tiere fallen dadurch auf, dass sie nicht mehr auf ihre Umwelt reagieren, apathisch und aufgeplustert auf dem Boden sitzen und nicht vor Menschen fliehen. Oft wirken die Vögel als hätten sie Atemprobleme. Augen, Schnabel und Teile des Federkleids sind häufig verklebt.
Zum neuen Phänomen passt keine der bisher bekannten Vogelkrankheiten. Die meisten Tiere wurden, oft auch in größerer Zahl, in der Nähe von Vogelfütterungen gefunden. Wir raten daher dazu, die Fütterung und das Bereitstellen von Tränken sofort einzustellen, wenn mehr als ein kranker Vogel an einer Futterstelle beobachtet wird.
Verdächtige Fälle beim NABU melden
Ab sofort können beim NABU, dem bundesweiten Partner des LBV, unter www.NABU.de/meisensterben kranke und tote Meisen gemeldet und Fotos übermittelt werden. Entscheidend ist jetzt, den Krankheitserreger schnell zu identifizieren. Daher müssen tote Tiere von Experten untersucht werden.
Wer also einen gerade erst gestorbenen Vogel findet, sollte diesen – unter Einhaltung der notwendigen Hygienemaßnahmen und ohne den Vogel zu berühren – luftdicht verpacken und im Eisfach aufbewahren. Nach den Oster-Feiertagen sollten die Tiere zur Untersuchung an das Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin (BNI) in Hamburg oder – nach vorheriger Rücksprache – an das zuständige Kreisveterinäramt geschickt werden.
