LBV zu Tag des Waldes: Mit heimischen Baumarten dem Klimawandel begegnen

Schutz naturnaher Waldökosysteme als Schlüssel für die Zukunft – Unterstützung von Privatwaldbesitzenden bleibt essenziell

Mehr als ein Drittel der Fläche Bayerns ist von Wald bedeckt. Diese Wälder sind nicht nur Lebensraum für unzählige heimische Arten, sie sind darüber hinaus wichtige Klimaschützer, Erholungsraum, Bodenwächter, Wasserspeicher und Luftfilter. Um all diese Funktionen auch für kommende Generationen zu gewährleisten, appellieren wir zum internationalen Tag des Waldes, gerade in Zeiten der Klimakrise auf die Vielfalt heimischer Baumarten zu setzen.

Eichenwälder am Scheuchenberg östlich von Regensburg | © Christian Stierstorfer © Christian Stierstorfer
Eichenwälder am Scheuchenberges östlich von Regensburg: In diesen Wäldern herrscht bereits jetzt submediterranes Klima, mit dem heimische Arten wie die Traubeneiche zurechtkommen.

Gerade in Bayern reicht die Vielfalt der Waldtypen von wärmeliebenden Eichenwäldern bis hin zu Nadelwäldern in kalten Regionen. Diese Bandbreite bietet zahlreiche Optionen, auf klimatische Veränderungen zu reagieren. Unsere heimischen Baumarten sind an die regionalen Bedingungen angepasst, fördern die biologische Vielfalt und sorgen für stabile, widerstandsfähige Wälder, die auch Extremwetter und anderen Umweltfaktoren standhalten.

 

Mittelspecht am Totholz | © Marcus Meyer © Marcus Meyer
Ein seltener Waldbewohner - der Mittelspecht.

Zunehmende Bestrebungen von Teilen der Forstwirtschaft, heimische Baumarten durch solche anderer Regionen Europas oder anderer Kontinente zu ersetzen, sehen wir kritisch. Unsere naturnahen Wälder sind über Jahrtausende gewachsene, eingespielte Ökosysteme, die durchaus die Fähigkeiten haben, auf Veränderungen zu reagieren. Die natürlichen Veränderungen und Prozesse, die im Laufe der Zeit stattfinden, machen den Wald lebendig und stabil zugleich.

Gebietsfremde Arten wie Roteiche oder Douglasie verändern unsere natürlichen Waldökosysteme. In solchen Beständen finden viele heimische Tier- und Pflanzenarten keine geeigneten Lebensräume, wodurch die biologische Vielfalt abnimmt. Aus unserer Sicht bieten die heimischen Baumarten eine hervorragende Grundlage, um den Herausforderungen des Klimawandels zu begegnen.

 

Die beeindruckende Artenvielfalt der bayerischen Wälder zeigt, dass sie trotz vieler Einflüsse noch widerstandsfähige Lebensräume sind. Im Vergleich zu den dramatischen Rückgängen in Offenland und Agrarlandschaft bleibt die Vielfalt im Wald noch relativ stabil. Der Waldnaturschutz hat bereits deutliche Erfolge erzielt, nicht zuletzt durch die Umsetzung des Volksbegehrens Artenvielfalt. Doch diese Fortschritte dürfen nicht aufs Spiel gesetzt werden.

Privatwälder als wichtiger Baustein im Waldnaturschutz

Da mehr als die Hälfte der bayerischen Wälder in Privatbesitz oder kommunaler Hand ist, kommt ihnen eine entscheidende Rolle zu. Wir halten das Vertragsnaturschutzprogramm (VNP) in diesem Zusammenhang für überaus wichtig, weil es Waldbesitzende unterstützt, ihre Flächen naturnah zu bewirtschaften und wertvolle Waldbiotope langfristig zu erhalten. Im Rahmen des Programms erhalten private und kommunale Waldbesitzende finanzielle Unterstützung, wenn sie beispielsweise alte Bäume als Lebensraum oder Totholz im Wald belassen. Ohne den Privatwald lässt sich ein umfassender Waldnaturschutz in Bayern nicht realisieren. Deswegen sind gezielte Unterstützungsmaßnahmen wie das VNP für Waldbesitzende entscheidend, um die ökologische Vielfalt langfristig zu sichern. Dieses erfolgreiche Instrument darf in Zukunft keinen Kürzungen zum Opfer fallen.

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© Verena Rupprecht

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