Klimarobuster Naturgarten – so geht´s!

LBV gibt Tipps für einen Naturgarten der Hitze und Trockenheit trotzt – So lassen sich schattige Lieblingsplätze für Mensch und Tier schaffen

Der vergangene Sonntag war in Deutschland der bislang heißeste Tag des Jahres. Extrem trocken ist es ebenfalls, sodass die Waldbrandgefahr in weiten Teilen Bayerns weiterhin hoch bleibt. Auch im Garten zeigen sommerliche Hitze und Trockenheit ihre Wirkung. Damit Hobbygärtner*innen in den Sommermonaten nicht auf staubtrockenen Rasen oder heißen Schotter schauen, haben wir einige Tipps für blühende, klimaresiliente Naturgärten parat.

Ein eingewachsener Gartenteich mit Seerosen und Holzsteg | © Carola Bria © Carola Bria
Ein Gartenteich kann zusätzlich zu richtiger Bepflanzung Tier und Mensch in heißen Sommern Kühlung verschaffen.

Mit diesen wird der Garten auch in trockenen, heißen Zeiten zu einem schattigen Rückzugsort für Pflanzen, Tier und Mensch. Naturnahe Gärten erfüllen als Trittstein-Biotope zunehmend eine wichtige Funktion für die Artenvielfalt, denn sie überbrücken für Tiere Entfernungen zwischen geeigneten Lebensräumen. Im Gegenzug erhalten wir Menschen eine kühle Oase an heißen Sommertagen.

Wasser sparen durch die richtige Pflanzenauswahl

Artenreicher Garten | © Peter Bria © Peter Bria
Ein klimarestistenter, naturnaher Garten hilft gleichzeitig auch der Artenvielfalt.

Den Boden vor Austrocknung zu schützen ist einer der wichtigsten Punkte für einen naturnahen Garten, der Klimaschwankungen widersteht. Leider sieht man in privaten Gärten häufig immer noch raspelkurzen Rasen. Im Sommer lässt das den Boden schnell austrocknen und macht eine Bewässerung notwendig.

Ganz ohne diesen traurigen Anblick und auch wesentlich wassersparender kommt der Garten aus, wenn man den Rasen höher stehen lässt oder besser noch im Frühjahr eine Blumenwiese angelegt hat. Nur in den ersten Wochen nach der Ansaat benötigt die Wiese Wasser. Anschließend schützt das Grün den Boden vor direkter Sonneneinstrahlung. So wird Feuchtigkeit besser gespeichert.

Heimische, standortgerechte und insektenfreundliche Stauden sind auch von großer Bedeutung im klimarobusten Naturgarten. Sie sind nicht nur hübsch anzusehen und pflegeleicht, ihre Pollen und der Nektar schmecken zugleich vielen Schmetterlingen, Wildbienen und anderen Insekten. Mit Natternkopf, Wiesen-Flockenblume und Wiesensalbei können sich Gartenliebhaber*innen das Gießen und Düngen sparen. Viele der standorttypischen Stauden kommen mit trockenen, nährstoffarmen Böden klar. Falls die Pflanzen bei großer Hitze doch mal Wasser brauchen, nutzt man am besten aufgefangenes Regenwasser zum Gießen. Das freut auch den Geldbeutel.

Naturnaher Garten als schattige Sommeroase

Naturnahe Gärten können wertvolle Schattenspender im Sommer sein – nicht nur für den Menschen, sondern auch für Tiere und Pflanzen. Damit sich die Pflanzen im Garten gegenseitig etwas beschatten, sollte man diese gestaffelt nach Wuchshöhe platzieren. Als größte Pflanzen eignen sich Gehölze, wie der Sommerwärme liebende Feldahorn. Kornelkirsche, Holunder und andere Sträucher werden vor die Bäume gesetzt. Die niedrigste Stufe, die wiederum vor die Sträucher gepflanzt wird, sind heimische Stauden. Alle Pflanzen erhalten so Sonne, aber keiner wird es zu warm. Ein Bonuspunkt: Insekten und Vögel finden darin Futter sowie Unterschlupf.

Eine kühlende Wirkung hat zudem ein Gartenteich: Er verdunstet Wasser und kühlt so seine Umgebung. Aus diesem Grund sollte jedoch auch ein Teich nicht den ganzen Tag der Sonne ausgesetzt sein. Ein guter Platz ist eine ebene, beschattete Stelle im Garten. Wie eine Wasserstelle in der Wüste, ist ein Gartenteich bei Igeln, Vögeln, Libellen und vielen andere Tiere heiß begehrt. Wichtig ist auch, dass es flache Stellen am Ufer gibt. So können Tiere, die eventuell hineinfallen, selbst hinausklettern. Wer keinen Gartenteich hat, kann in einer Tränke den Wildtieren im Garten täglich frisches Wasser anbieten. Mit einfachen Mitteln kann jede und jeder eine kühle Oase direkt vor der Haustür für sich und die Artenvielfalt gestalten.

Weitere Tipps für den klimarobusten Naturgarten gibt es hier.

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© Gunther Zieger

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