Extrem seltene Sumpfohreulen-Brut zerstört

Stabsstelle gegen Umweltkriminalität überfällig

Im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen wurde  einer der äußerst seltenen Brutversuche der Sumpfohreule durch einen illegal gelegten Flächenbrand vernichtet. Die Anzeige des Vorfalls durch Aktive des LBV bei der zuständigen Polizeidienststelle blieb jedoch bisher ohne Folgen. Zwar gibt es erste Hinweise auf einen Tatverdächtigen, doch die Indizien reichen bisweilen nicht aus, um ihn zur Verantwortung ziehen zu können. 

Sumpfohreule tarnt sich gut im Gras | © H.-J. Fünfstück © H.-J. Fünfstück
Die Sumpfohreule ist ein Bodenbrüter

Dieser gezielte Akt von Umweltkriminalität ist ein abschreckendes Beispiel dafür, warum wir so dringend eine speziell geschulte Einheit für derartige Vergehen fordern. Damit bleibt ein grober und vorsätzlicher Verstoß gegen das Artenschutzgesetz erneut ungeahndet. Die Sumpfohreule gilt in Bayern als ausgestorben und gehört zu den seltensten Brutvogelarten im Freistaat. Immer wieder hat die Eulenart in der Vergangenheit versucht, sich in Bayern anzusiedeln. Nachdem Ende des 20. Jahrhunderts keine Brutnachweise mehr im Freistaat existierten, gab es zumindest in den letzten Jahren einen regelmäßig dokumentierten Versuch im Donaumoos. Dieses Gelege wurde nun durch das großangelegte Abbrennen einer Wiese in einem Wiesenbrütergebiet zerstört. Während des Feuers wurden die Eulen dabei beobachtet, wie sie aufgeregt umherflogen. Im abgebrannten Gebiet konnte der LBV danach Teile des Nests und der Eier identifizieren.

Umweltkriminalität ist kein Kavaliersdelikt

Sumpfohreule im Flug | © Zdenek Tunka © Zdenek Tunka
Sumpfohreule im Flug

Der LBV fordert gerade im Jahr des Habichts, dass entsprechende Straftaten systematisch erfasst, aufgeklärt und angemessen geahndet werden. Dafür müssen endlich speziell geschulte Experten und eine überregionale unabhängige Koordinationsstelle bei der Polizei und den Naturschutzbehörden der Länder eingerichtet werden. Die Sumpfohreule ist ein so genannter Bodenbrüter und deshalb an ihrem Brutplatz sehr störungsempfindlich. Die empfindliche Art brütet am Rand von Feuchtgebieten und Mooren, ein Lebensraum der aufgrund der intensiven Landwirtschaft immer weiter zurückgeht.

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© Gunther Zieger

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