Moderne Vogelbeobachtung mit KI

LBV-Vogelzugprojekt als Pilotprojekt für Umweltschutz ausgewählt

Wir starten das Pilotprojekt „Faszination nächtlicher Vogelzug“, das Künstliche Intelligenz nutzt, um den nächtlichen Vogelzug hör- und sichtbar zu machen. Ziel ist es, gefährdete Arten besser zu schützen – etwa durch Maßnahmen gegen Lichtverschmutzung. Unterstützt wird das Projekt von der KI-Ideenwerkstatt für Umweltschutz des Bundesumweltministeriums.

Vogelzug | © Zdenek Tunka © Zdenek Tunka
Der nächtliche Vogelzug ist ein Phänomen, das bisher schwer zu erfassen ist.

Im Mittelpunkt steht die Frage, wie moderne Technik dabei helfen kann, ein bislang schwer zu erfassendes Naturphänomen besser zu dokumentieren: Der Vogelzug bei Nacht. Mithilfe von Aufnahmegeräten und KI-Programmen wie der Open-Source-Anwendung BirdNET werden Flugrufe automatisch erkannt und ausgewertet. So sollen neue Erkenntnisse gewonnen und gezielte Schutzmaßnahmen abgeleitet werden – zum Beispiel gegen Störungen durch künstliches Licht. Das Projekt zeigt, wie digitale Werkzeuge wie KI helfen können, Artenvielfalt konkret und lokal zu schützen.

Mit unserem Projekt helfen wir den Ehrenamtlichen und Akteurinnen und Akteuren, die Vögel auf ihrem nächtlichen Zug schützen wollen. Mit einem KI-gestützten bioakustischen Monitoring der Flugrufe machen wir den nächtlichen Vogelzug vor Ort sichtbar, so dass dieses bisher kaum bekannte nächtliche Phänomen für eine breite Öffentlichkeit erlebbar wird. Auf dieser Basis können dann lokale Schutzmaßnahmen entwickelt werden. Durchgeführt wird das Projekt von der Kreisgruppe Regensburg und dem Referat Artenschutz im LBV.

Unterstützung durch die KI-Ideenwerkstatt

Das Projekt „Faszination nächtlicher Vogelzug“ ist Teil der zweiten Runde der KI-Pilotprojekte für Umweltschutz, die von der KI-Ideenwerkstatt für Umweltschutz des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) unterstützt werden. Die Fachexpertinnen und -experten der KI-Ideenwerkstatt unterstützen unter anderem durch Beratung, Datenauswertung und die Verknüpfung mit Umwelt- und Wetterdaten – für ein präziseres Bild über Zugrouten und Risiken.

Bürgerinnen und Bürger als Teil des Projekts

Ein besonderer Fokus liegt auf der Beteiligung der Zivilgesellschaft. Die erhobenen Daten werden über die Plattform BirdWeather öffentlich zugänglich gemacht. Bürgerinnen und Bürger, Kommunen und Unternehmen können sich so aktiv beteiligen – sei es durch eigene Beobachtungen oder konkrete Maßnahmen wie das gezielte Abschalten von Lichtquellen. Das Projekt stärkt damit auch Citizen Science und den Dialog zwischen Naturschutz, Forschung und Gesellschaft.

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