VOGELSCHUTZ 4-22

FOTOS: HEINZ TUSCHL, TARJA RICHTER (3) Schonende Nutzung von Äckern, Wiesen und Weiden Artenvielfalt durch Fairpachten Wie können Verpächterinnen und Verpächter für mehr Artenvielfalt auf ihren Wiesen, Weiden und Äckern sorgen? Barbara Ströll: Sie können mit den Landbewirtschaftenden ökologische Maßnahmen zur Förderung der Biodiversität im Pachtvertrag vereinbaren: von der vielfältigen Fruchtfolge über blühende Ackerrandstreifen bis hin zum Verzicht auf Pestizide. Vieles ist hier möglich. Was ist Ihre Rolle dabei? Zunächst befrage ich die Landbesitzenden zu ihren Vorstellungen und ob sie mit den Landbewirtschaftenden bereits im Gespräch sind. Wenn möglich, schauen wir uns gemeinsam per Online-Videokonferenz die Flächen im Luftbild an, um einen gemeinsamen Eindruck von der Lage der Flächen und deren Umgebung zu bekommen. Im Bayernatlas sehen wir auch, ob kartierte Biotope angrenzen oder betroffen sind. Dann besprechen wir, was dort aus naturschutzfachlicher Sicht sinnvoll wäre und wie das im Rahmen der Pachtvereinbarung umgesetzt werden könnte. Bodenbrüter wie die Feldlerche benötigen Schonzeiten bei der Wiesenmahd. Brachefläche und Blühstreifen auf dem Feld liefern Nahrung und Schutz für Feldvögel und Insekten. Blühflächen am Feldrand sind ein wertvoller Lebensraum. S C HU T Z G E B I E T Auf Äckern und Wiesen wird es immer stiller. Das Insektensterben und der Rückgang der Vogelwelt haben dramatische Ausmaße angenommen. Immer mehr Landbesitzende wünschen sich deshalb eine naturschonendere Bewirtschaftung ihrer Flächen zum Schutz der Artenvielfalt. Wie das geht, erläutert Barbara Ströll, Regionalberaterin für Bayern im Projekt „Fairpachten“ der NABU-Stiftung Nationales Naturerbe. INTERVIEW: JASMIN HELM Barbara Ströll 40 LBV MAGAZIN 4|22

RkJQdWJsaXNoZXIy NDEzNzE=