VOGELSCHUTZ 4-18

4|18 VOGELSCHUTZ 35 nesberger-Honig und bunte alte Tännesberger Kartoffelsorten. Diese Biodversitätsprodukte sind inzwischen zu wahren Botschaftern der Gemeinde geworden und zeigen, dass Biodiversität auch die regionale Wirtschaft fördert. Die Gemeinde hatte früh beschlossen, nicht mehr zwischen Projekt und Kommune zu trennen, sondern beides als Einheit zu sehen und darzustellen. In Kooperation mit dem Bayerischen Gemeindetag wur- de schließlich ein Kommunaler Leitfaden Biodiversität erstellt, als An- regung für alle ländlich geprägten bayerischen Städte und Gemeinden. Er soll dazu dienen, auch andere Kommunen zu animieren, sich für die Biodiversität einzusetzen. Motiviert durch die positiven Erfahrungen haben der Markt Tännes- berg, BN, LBV und die Wildland-Stiftung Bayern dieses Jahr beschlos- sen, ein bayernweites Folgeprojekt zu starten. Im neuen Modellprojekt „Marktplatz der biologischen Vielfalt – Bayerische Kommunen setzen auf Biodiversität“ erhalten zehn, in einem Bewerbungsverfahren ausgewählte Gemeinden bis Ende 2021 Hilfe bei der Entwicklung und Umsetzung ihrer kommunalen Biodiversitätsstrategie. Das Projekt trägt dabei die Kosten für die Entwicklung der individuellen Strategien und koordiniert den Know-how-Transfer im Netzwerk aus kommunalen Akteuren und externen Fachleuten. Das Projekt wird vom Bayerischen Naturschutzfonds aus Zwecker- trägen der GlücksSpirale gefördert und unterstützt vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz sowie dem Bay- erischen Gemeindetag. Die teilnehmenden Gemeinden müssen nur für Umsetzungsmaßnahmen vor Ort Eigenmittel einsetzen, die zusätzlich über Förderprogramme bezuschusst werden können. Hauptziel des Modellprojekts ist es, Biodiversität ins kommunale Le- ben zu integrieren und dabei für die teilnehmenden Gemeinden einen zusätzlichen Nutzen zum Beispiel durch eine verbesserte Lebensquali- tät oder neue Chancen im Tourismus zu schaffen. Langfristig erwarten die Projektträger eine sich multiplizierende Wirkung für den Schutz der Arten und ihrer Lebensräume in den bayerischen Gemeinden. Das Bei- spiel Tännesberg hat auf beeindruckende Weise gezeigt, wie schon eine Kommune allein eine ganze Menge zum Erhalt der Biodiversität beitra- gen kann. Das sollte vielen bayerischen Gemeinden Mut machen!  Tännesberg: ein gutes Beispiel, das hoffentlich viele Nachahmer findet Weitere Infos: www.taennesberg.de und www.kommunale-biodiversitaet.de LBV-Rotviehprojekt: Seit 20 Jahren arbeiten hier Landwirte und Naturschützer Hand in Hand. Tännesberg (1), Umweltbildung im Emmerfeld (2), Demonstrationsflä- che, angelegte Blühfläche (3) 1 2 3 FOTOS: EVA SCHUBERT (2), CHRISTIANE GEIDEL, ANNE SCHNEIDER, THOMAS SCHWARZ (3) RALF HOTZY Referatsleiter Landschaftspflege E-Mail: ralf.hotzy@lbv.de THOMAS SCHWARZ Geschäftsführer, landimpuls GmbH, Regenstauf

RkJQdWJsaXNoZXIy NDEzNzE=