VOGELSCHUTZ 4-18

4|18 VOGELSCHUTZ 33 gegen dunklen Hintergrund überstrahlen dafür beim Tiro- ler etwas, hier ist das Harpia leicht überlegen. Gegenlicht können beide gut ab, aber die Bilder werden durch eine improvisierte Sonnenblende nochmals deutlich besser! Schade daher, dass das Swarovski eine absolut unübliche Filtergewindegröße hat. Für das Zeiss bekommt man pro- blemlos einschraubbare Gegenlichtblenden. Der Einblick ist mit und ohne Brille beim Swarovski bequemer, beim Zeiss kommt es bei nicht optimaler Augenposition leichter zu Abschattungen. Das ist aber erfahrungsgemäß sehr in- dividuell; das muss also jeder selbst ausprobieren. Fazit: Beide Spektive sind der Referenz des Testers, ei- nem Zeiss DiaScope 85, deutlich überlegen. Sie sind zwar nicht perfekt, aber ihr Geld wert, was bei 4.000 Euro ein gro- ßes Lob bedeutet. Mit einem adäquaten Unterbau landet man dann bei 5.000 Euro und mehr – und muss mindes- tens vier bis über sechs Kilogramm schleppen. Braucht es überhaupt solche Brummer? Zumindest wer sich die Bedin- gungen nicht aussuchen kann, weil er zum Beispiel Kiebitze betreut, Kormoranschlafplätze zählt oder bei der Wasser- vogelzählung mitmacht, wird sich über jedes bisschen mehr an Lichtstärke und Vergrößerung freuen. Für welches Mo- dell man sich dabei entscheidet, ist Geschmackssache.  OLIVER WITTIG Oliver Wittig ist gemeinsam mit seiner Frau seit vielen Jahren aktiv im Naturschutz und beim Vogelmonitoring tätig. Als gelernter Fotograf interessiert er sich darüber hinaus für Optik mit Schwerpunkt Naturbeobachtung und -dokumentation. E-Mail: oliver.wittig@lbv.de Wer an trüben Tagen oder in der Dämmerung nach der Rohrdom- mel (1) oder dem Kiebitz (2) sucht, ist mit dem Swarovski-Spektiv besser bedient. Mit dem Harpia von Zeiss ist es leichter, Greifvögel im Flug (3) zu verfolgen. Auch das Absuchen von Uferlinien bei geringen und mittleren Vergrößerungen (4) ist bequemer. Der Unterbau ist ebenso wichtig! Die beiden Probanden wurden abwechselnd auf einem hochwertigen Karbonstativ von FLM und einem Holzsta- tiv von Berlebach verglichen. Schon bei mäßigem Wind fiel erneut auf, dass Holz Schwingungen wesentlich bes- ser dämpft. Bei kurzen Fußwegen ist daher ein schweres Holzstativ vorzuziehen. Auch der Kopf sollte erstklassig sein. Der Autor empfiehlt hier zum Beispiel den Berle- bach Zwei-Wege-Neiger 553. Wer hingegen beim Stativ Gewicht und/oder Geld spart, verschenkt unnötig opti- sches Potenzial. Swarovski ATX 30–70x95 Zeiss Victory Harpia 23–70x95 1 2 3 4 Rohrdommel Kiebitz Schwarzmilan Pegnitztal FOTOS: KARIN MENGELE (2), GUNTHER ZIEGER, DR. CHRISTOPH MONING, HERBERT HENDERKES, DR. EBERHARD PFEUFFER

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