VOGELSCHUTZ 4-18

4|18 VOGELSCHUTZ 27 Eine Woche vor der Landtagswahl setzte der LBV zusam- men mit über 80 weiteren unterstützenden Organisationen am Münchner Königsplatz unter dem Motto „Mia ham‘s satt“ ein lautes und buntes Zeichen für die Natur in Bayern. Gemeinsam mit 18.000 Menschen demonstrierte eine gro- ße Gruppe LBVler für eine ökologische, tiergerechte bäu- erliche Landwirtschaft und für gesundes Essen, saubere Luft, lebenswerte Städte und den Erhalt unserer vielfältigen Kultur- und Naturlandschaft. Bei schönstem Sonnenschein und begleitet von zahlreichen Traktoren, Motivwägen und tollen Live-Bands konnten wir eindrucksvoll zeigen, dass Natur- und Umweltthemen viele Menschen in Bayern be- wegen. Ein großer Dank auch an alle, die uns im Vorfeld der Demo unterstützt und zum Teil weite Wege auf sich genom- men haben, um an diesem Tag dabei zu sein. KATHRIN STRULLER MÜNCHEN | OBERBAYERN FOTOS: UTE WILD, ANDREAS FUCHS, THOMAS KEMPF, CAMIL LANGE, GERHARD SCHUG, GEORG MELING 18.000 Menschen demonstrieren für Naturschutz LICHTENFELS | OBERFRANKEN Erstbrut von Flussseeschwalben Bereits im Jahr 2017 hat ein Flussseeschwalben-Paar ver- sucht, auf einer Sandbank im Schlämmsee eines Kieswer- kes Nähe Lichtenfels zu brüten. Leider wurde das Nest nach einem Starkregen im Juni 2017 überschwemmt und die Vögel brachen die Brut ab. Einige Aktive der Kreisgrup- pe Lichtenfels haben deshalb im April 2018 ein kleines künstliches Nistfloß gebaut, das sich dem Wasserstand anpasst. Kaum zu glauben: Das Flussseeschwalben-Paar hat tatsächlich sofort nach seiner Rückkehr das Floß an- genommen und ab Mai angefangen, darauf zu brüten. An- fang Juni schlüpften drei Küken. Bisher gibt es bekannte größere Kolonien der Flussseeschwalbe nur in Südbayern an den großen Seen und Einzelbruten an größeren Flüs- sen. Für Oberfranken ist dies laut Fachliteratur der erste erfolgreiche Brutnachweis dieser Vogelart, die als „stark gefährdet“ eingestuft ist und in Bayern als seltener Brut- vogel gilt. Eine tolle Bestätigung für die Arbeit der Kreis- gruppe Lichtenfels: Auch kleine Aktionen können große Wirkung entfalten und bedrohten Vogelarten helfen. VOLKER WOITZIK MÜHLDORF | OBERBAYERN Buntes Gewerbegelände Eine erfolgreiche Kooperation auf einem Gewerbegelände gelang der Kreisgruppe Mühldorf in Neumarkt-Sankt Veit. Die Inhaber Heidi und Robert Bosch von Milchtransporte Bosch stellten den Naturschützern ihr Betriebsgelände zur naturnahen Umgestaltung zur Verfügung. Mit Hebebühne und Leitern und im Beisein von Bürgermeister Erwin Baum- gartner brachten die Aktiven zahlreiche Nisthilfen für Mei- sen mit verschieden großen Einfluglöchern sowie Wohn- und Kinderstuben für Fledermäuse am Betriebsgebäude und in den umstehenden Bäumen an und stellten ein gro- ßes Insektenhotel auf. Auch der städtische Umweltreferent Ludwig Spirkl legte beim Anbringen der Vogelkästen selbst fleißig Hand an. Darüber hinaus wurden Sträucher und Blu- men gepflanzt. Als Dankeschön lud das Ehepaar Bosch alle Aktiven zu einer reichhaltigen Brotzeit ein und Heidi Bosch bedankte sich bei der Kreisgruppenvorsitzenden Ingrid Schubert: „Wir wollten den Gewerbegrund so nutzen und anlegen, dass auch die Natur viel davon hat. Ich freue mich schon heute darauf, wenn im Frühjahr und Sommer sich die Schmetterlinge, Bienen und Hummeln tummeln und die Jungvögel im Kasten zu hören sind.“ GEORG MELING L B V V O R O R T

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