VOGELSCHUTZ 4-18

4|18 VOGELSCHUTZ 21 wald singt wie eh und je der Baumpieper – allesamt Arten der Roten Liste und der Vorwarnliste. Das ursprüngliche Bayern-Netz-Naturprojekt ist zwar lange beendet, läuft aber in guten Händen beim LBV Co- burg und den Biolandwirten weiter und wird über den Vertragsnaturschutz und die Landschafts- pflege gefördert. Heute sind große Teile der Langen Berge als 1.981 Hektar großes FFH-Gebiet Muschel- kalkzug ausgewiesen, zusammen mit der Nationalen Naturer- befläche Lauterberg. So nimmt es nicht Wunder, dass der Bereich auch zum laufenden Naturschutzgroßprojekt des Bundes „Grünes Band Rodachtal – Lange Berge – Steinachtal“ gehört, wo der LBV im gleichnamigen Zweck- verband vertreten ist. Der wertvolle Biotopverbund kann also auch zu- künftig weiter ausgedehnt und opti- miert werden.  Lebensraum behalten neben Vogelarten wie Heidelerche, Wendehals und Raubwürger. Die beiden erstgenannten Vogelarten brüten noch alljährlich hier, der Raubwürger zumindest unregelmäßig. Als Neuling der letzten zehn Jahre kann man heute die Wiesenweihe auf den Langen Bergen beobachten, die aus Unterfranken gekommen ist. Auch Wachtel, Rebhuhn und Braunkehlchen sind regelmäßige Brut- vogelarten. Ebenso kommt die Feldlerche hier noch in größerer Zahl vor. Bereits ab Februar sind die Zugtrupps schön zu beobachten. Einige Lerchen beginnen dann mit dem Revierver- halten und markieren meist im Winterge- treide, aber auch im Magerrasen daneben mit markantem Singflug ihr Brutrevier. Die Erstbrut findet vornehmlich in den Monaten März und April statt. Zur Zweitbrut benöti- gen die Lerchen Sommergetreide (zum Beispiel Braugerste) oder einjährige lückige Brachflächen. Da auch weißer Som- meremmer und junge Brachen ins LBV-Schutzackerkonzept integriert sind und das Wintergetreide zudem immer mal Fehlstellen oder Bestandslücken auf den flachgründigen Kalkböden aufweist, können die Feldlerchen hier problem- los ihre Zweitbruten aufziehen. Nahrung für Küken und Alt- vögel wie kleine Insekten und Sämereien von Wildkräutern gibt es auf den Biolandflächen genug. Nebenan in den He- cken versorgen Bluthänfling, Stieglitz, Dorngrasmücke und Neuntöter ihre Brut, im angrenzenden lichten LBV-Kiefern- Mehr zum Schutzgebiet Lange Berge finden Sie unter: www.lbv.de/lange-berge N S O W Baumpieper Braunkehlchen Bluthänfling Raubwürger Brütet am Boden und liebt Sitzwarten. Das Braunkehlchen war Vogel des Jahres 1987. Brütet bevorzugt in kleinen Feldgehölzen auf Bäumen und hohen Sträuchern. Braucht die offene Kulturlandschaft mit Sitzwarten zum Jagen. Der Name Baumpieper ver- weist auf den bevorzugten Lebensraum der Art. Den- noch ist er ein Bodenbrüter. Er ist ein Heckenbrüter. Ku- ckuckskinder im Nest eines Bluthänflings haben schlech- te Karten, weil er seine Jun- gen vor allemmit Samen von Wildkräutern füttert. Zwergbläuling Sommer- Adonisröschen Emmer Rotflügelige Schnarrschrecke Arten im Schutzgebiet Lange Berge Die Feldlerche, Vogel des Jahres 2019 , kommt hier noch in größerer Zahl vor FOTOS: JULIA RÖMHELD, ZDENEK TUNKA, FRANK REISSENWEBER, HERBERT HENDERKES, MARKUS GLÄSSEL (2), ROSL RÖSSNER, DR. EBERHARD PFEUFFER (2), CHRISTIANE GEIDEL, STEPHAN NEUMANN FRANK REISSENWEBER Dipl. Biol. 1. Vorsitzender der LBV-Kreisgruppe Coburg und Mitglied im Landes- vorstand E-Mail: frank.reissenweber@lbv.de

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