VOGELSCHUTZ_4_17

Foto: Ralph Sturm 12 VOGELSCHUTZ 4 I 17 STECKBRIEF Name: Star (Sturnus vulgaris) Merkmale: kompakter Vogel mit spitzen Flügeln und kurzem Schwanz; Körperlänge: knapp 22 cm (kleiner als eine Amsel); Schnabel: lang und kräftig; bei Altvögeln im Winter dunkel, im Frühjahr zitronengelb, Weibchen mit rötlicher Schnabelbasis; Gefieder: Grundfärbung schwarz, bronzegrün und purpurfarben glänzend, beson- ders bei den Weibchen im Winter dicht weiß getüpfelt, Geschlechter ansonsten sehr ähnlich; Jungvögel maus- braun mit weißer Kehle Lebensraum: überall verbreitet, wo er geeignete Brut- höhlen und ausreichend Nahrung findet: Auenwälder, Waldrandlagen, Streuobstwiesen, Feldgehölze, Alleen; besiedelt im Siedlungsraum Parks und Gartenstädte, gern auch Nistkästen oder Gebäudenischen (in Städten besonders Spechthöhlen in Fassadenverkleidungen) Nahrung: abhängig von den Jahreszeiten: sehr vielsei- tig; ernährt sich im Frühjahr vorwiegend von im und am Boden lebenden wirbellosen Kleintieren wie Schnaken- larven, Regenwürmern, Spinnen, Käfern und Heuschre- cken; im Laufe des Sommers Bereicherung der tierischen Kost durch verschiedene Früchte und Beeren sowie Sa- men; im Winter häufig an Futterstellen Brutbiologie: geschlechtsreif bereits im ersten Lebens- jahr; monogame Saisonehe, Polygamie möglich; 1-2 Jah- resbruten; Revier-/Paarbildung: Februar bis März; Brut- zeit: April bis Juni; Nistplatz: Höhlenbrüter; Baumhöhlen, Gebäudenischen oder künstliche Nisthilfen; Gelegegrö- ße: vier bis sieben weißliche bis hellblau-grüne Eier; Brut- dauer: 11 bis 13 Tage, beide Partner brüten; Nestlings- zeit: 19-24 Tage; Ästlingszeit: maximal fünf Tage, Ende Juli ist die Brutzeit beim Star vorbei Verbreitung: von Nordwest- und Westeuropa bis in die Steppengebiete Zentralasiens; eingebürgert in Nord- amerika, Südafrika, Südaustralien und Neuseeland; in Deutschland flächendeckend verbreitet Zugverhalten: Teil- und Kurzstreckenzieher (maximal 2.000 km); teilweise Standvogel; Wegzug ab September Bestand: europäische Population von 23 bis 56 Millio- nen Brutpaaren, davon 2,8 bis 4,5 Millionen Brutpaare in Deutschland; in der Bundesrepublik deutlich abnehmen- der Bestandstrend seit den 1960er und 1970er Jahren, mit Beginn der 1990er Jahre Einbruch der Brutpaarzah- len um 36 Prozent Gefährdung: Zerstörung von Lebensraum und Nah- rungsgrundlage durch fortschreitenden Strukturverlust unserer Kulturlandschaft (Flurbereinigung), Intensivie- rung der Landwirtschaft, Verdrängung von Weideviehhal- tung zugunsten von Großstallungen, Einsatz chemischer Insektizide; fehlende natürliche Nistmöglichkeiten durch Verlust höhlenreicher Altholzbestände mit entsprechen- den Bruthöhlen Den Vogel des Jahres live bei der Brut erleben unter: www.lbv.de/starencam

RkJQdWJsaXNoZXIy NDEzNzE=