LBV magazin 2-24

LBV MAGAZIN 2|24 41 FOTOS: ROSL RÖSSNER, HANS-JOACHIM FÜNFSTÜCK (2), DR. CHRISTOPH MONING, PHILIPP HERRMANN mer wieder an Natur- und Klimaschutzgesetzen zu rütteln. Die Bedeutung der Alpenkonvention hat sich zum Beispiel am Riedberger Horn gezeigt. Hier sollte mit der Skischaukel ein Eingriff in die höchste Schutzkategorie C des Alpenplans erfolgen. Die vom Bayerischen Parlament verabschiedete Gesetzesänderung für einen Eingriff in die Schutzzone hatte hier den Weg bereitet. Aufgrund der Klage von Umweltverbänden wie dem LBV, mit Berufung auf die Alpenkonvention, musste diese jedoch zurückgenommen werden. Damit die Alpen auch in Zukunft ein geeigneter Lebensraum für Tiere und Pflanzen bleiben, müssen dringend Maßnahmen ergriffen werden. Grundlage für die Planung von Maßnahmen sind aber immer aktuelle Kenntnisse über das Vorkommen der typischen Alpenarten. Wie geht’s den Alpenvögeln – das neu aufgelegte Monitoring soll es herausfinden Das Monitoring von Vogelarten ist die Basis für zielgerichtetes Handeln und dafür, dass sich ein Fachverband wie der LBV einmischen kann, wenn Entscheidungen zum Schutz der Vogelwelt oder zu Eingriffen (siehe Riedberger Horn) getroffen werden. Um die Bestände der Vogelarten und ihre Entwicklung in den bayerischen Alpen besser einschätzen zu können, haben sich das Bundesamt für Naturschutz (BfN), der Dachverband Deutscher Avifaunisten (DDA), der Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV) sowie die Bayerische Vogelschutzwarte (LfU) zusammengetan und gemeinsam eine Grundlage für ein Monitoring in den Alpen entwickelt. Mithilfe gesucht Die Koordination des neuen Monitorings der Hochgebirgsvögel soll künftig beim LBV im bereits für das Monitoring häufiger Brutvögel (MhB) zuständigen Koordinationsteam des Referats Artenschutz angesiedelt werden. Die Gesamtanzahl der Vogelarten im Gebirge ist im Gegensatz zum Flachland überschaubar, allerdings sind die Bedingungen durchaus anspruchsvoll. Die Erfassung soll vorrangig mit der App NaturaList erfolgen. Die App kann auch bei fehlender Netzabdeckung mit Offlinekarten verwendet werden. Das Monitoring Hochgebirgsvögel startet im Jahr 2024 und schafft damit eine neue, attraktive Beteiligungsmöglichkeit. Hierfür werden ebenso Kartierende gesucht wie für die Flächen des Monitorings häufiger Brutvögel, sowohl in der Bergwaldstufe als auch über der Baumgrenze. Da teilweise nur eine Begehung pro Jahr gefordert wird, lässt sich die Begehung beispielsweise im Rahmen eines Kurzurlaubs einfach organisieren. Wichtig ist vor allem, dass die Begehungen über mehrere Jahre wiederholt werden. Alpenbraunelle Helfen Sie uns, wichtige Daten für den Schutz der Alpenvögel zu sammeln und melden Sie sich unter monitoring@lbv.de. Wir freuen uns auf Sie! V.l.n.r.: Dr. Christoph Sudfeldt (DDA), Dr. Norbert Schäffer (LBV), Rainer Dröschmeister (BfN), Bernd-Ulrich Rudolph (LfU). Die lerchengroße Alpenbraunelle kommt regelmäßig in den höheren Lagen der Alpen vor. Sie hat eine schwarz gefleckte Kehle und rotbraun gefärbte Flanken. Die Vorderseite sowie der Kopf des Vogels sind grau. Männchen und Weibchen unterscheiden sich nicht voneinander. Die Alpenbraunelle zwitschert und trillert („trrrli“, „trrrüi“) ähnlich wie die Feldlerche. PHILIPP HERRMANN Teamleiter Monitoring Artenkenntnis und Citizen Science E-Mail: philipp.herrmann@lbv.de

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