32 LBV MAGAZIN 2|24 LBV AKTIV IM GESPRÄCH Mir war immer die Mitarbeit im Verein wichtig Wer sind die Menschen, die im LBV aktiv sind? In jeder Ausgabe lernen Sie einen von ihnen näher kennen und bekommen so spannende Einblicke in die vielfältige ehrenamtliche Naturschutzarbeit. INTERVIEW: TARJA RICHTER LBV: Seit wann bist du für den Naturschutz aktiv und wie kamst du dazu? Gisela Merkel-Wallner: Seit über 40 Jahren bin ich schon aktiv und seit über 50 Jahren LBV-Mitglied. Als ich im Landkreis Cham nach einer Betätigung außerhalb der Familie gesucht habe, bin ich zur LBVKreisgruppe gegangen, um da aktiv zu werden. Warum wurde es der LBV und nicht ein anderer Verein? Ich bin als Studentin dem LBV beigetreten, weil sich an der Uni Erlangen Mitstudierende und Professoren für Storchenschutz und andere Naturschutzaktivitäten engagiert haben. Was war dein bisher schönstes oder prägendstes Erlebnis im Naturschutz? Ich untersuche ja Insektenvorkommen auf LBV-Flächen. Und ich kann immer wieder belegen, dass die LBV-Flächen Rote-ListeArten beherbergen. Der Erstnachweis einer Waffenfliege (Berkshiria hungarica) für Deutschland war ein besonderes Erlebnis. Auch eine als ausgestorben gemeldete Schwebfliegenart (Microdon miki), die im Nationalpark Bayerischer Wald von mir wiederentdeckt wurde, fand ich auf einer LBV-Fläche in der Nähe im Landkreis Freyung-Grafenau. Gibt es ein Projekt, das du aktuell verfolgst? Ich möchte dieses Jahr meine Untersuchungen auf LBV-Flächen in Niederbayern und der Oberpfalz weiterführen. Welche Möglichkeiten siehst du, um dein Wissen auch an junge Insektenbegeisterte weiterzugeben? Und wo können diese sich engagieren? Die Mitarbeit im Arbeitskreis Entomologie ist zum Beispiel eine Möglichkeit. Wenn Fragen zu Insekten kommen, bin ich gerne bereit zu unterstützen. Wenn du für die Natur Bayerns drei Wünsche frei hättest, welche wären das? Mehr Biotopflächenvernetzung, weniger Flächenverbrauch und mehr Unterstützung für extensive Landwirtschaft. Was waren die besonderen Projekte, deine Herzensanliegen? Mir war immer die Mitarbeit im Verein wichtig. 20 Jahre lang war ich im LBV-Landesvorstand und bin jetzt immer noch stellvertretende Vorsitzende der Kreisgruppe Cham. Das ist meine Unterstützung für den Verband, auch wenn das nicht immer sichtbar ist. Aber es ist auch im Hintergrund wichtig, den Verband aktiv zu halten. Die Mitarbeit bei der Arbeitsgemeinschaft Bayerischer Entomologen war für mich außerdem immer eine Herzenssache, genauso wie die Erstellung der Bücher Heuschrecken in Bayern und Tagfalter in Bayern. Was wünscht du dir für die kommenden Jahre im Bereich Umwelt-, Arten- und Naturschutz? Dass die Forderungen des Volksbegehrens endlich alle umgesetzt werden. Was machst du am liebsten, wenn du nicht aktiv im Naturschutz bist? Dann gehe ich mit meinen Enkelkindern auf Schmetterlingssuche. Gisela Merkel-Wallner von der LBV-Kreisgruppe Cham Gisela Merkel-Wallner erklärt Exkursionsteilnehmern, welche Insekten auf der LBVFläche zu finden sind. FOTOS: LBV, PRIVAT
RkJQdWJsaXNoZXIy NDEzNzE=