LBV magazin 2-24

Ehrenamtliche für vogelfreundliche Gärten im Einsatz Bayernweit haben die ehrenamtlichen Gartenjurymitglieder bereits über 3.000 Gärten als „vogelfreundlich“ ausgezeichnet. In der vergangenen Saison haben sich mehr als 500 Ehrenamtliche im Rahmen des Projekts engagiert. Die von LBV und LfU verliehene kostenlose Gartenplakette „Vogelfreundlicher Garten“ ist eine Wertschätzung und Auszeichnung von besonders vogelfreundlichen und artenreichen Gärten, egal ob groß oder klein. Mit der Auszeichnung soll ein Umdenken in Gang gesetzt und die Akzeptanz für etwas mehr Wildnis vor der eigenen Haustür erhöht werden. die Kommunikation größtenteils Ruth Güllich, die überall neue Highlights entdeckt. „Wir ergänzen uns“, findet sie. Zusammen haben die zwei schon allerhand Gärten zertifiziert, kein einziger war bisher dabei, der die Kriterien für die Plakette nicht erfüllte. Knapp sei es aber schon manchmal gewesen. „Ich finde es gut, dass der vogelfreundliche Garten recht niedrigschwellig ist, die Leute wollen eine Bestätigung für das, was sie machen, und wenn es erstmal nur ein Anfang ist“, findet Güllich. Zu spät, um mit dem naturnahen Gärtnern anzufangen, sei es nie. „Man braucht einen Traum. Und dann muss man einfach loslegen, vielleicht erstmal in einer Ecke Brennnesseln stehen lassen“, empfiehlt sie. Den Traum von Gabi Neubert haben die beiden Bewerterinnen nach über einer Stunde beinahe aus jedem Winkel bestaunt. „Ein besonderer Garten ist es allemal“, so viel nimmt Ruth Güllich schon einmal vorweg. Bei einer Tasse Tee gibt das Jury-Team der Teilnehmerin noch einmal ausführlich Feedback zum Garten und geht gemeinsam mit ihr jedes Kriterium der Bewertung durch: Die vielen heimischen Pflanzen seien lobenswert, die Kreativität beeindruckend. Einen Punkt nach dem anderen können die Bewerterinnen auf ihrer Kriterienliste abhaken. Wasser? Check. Totholz? Aber so was von. Steinhaufen? Ebenfalls vorhanden. Ein paar mehr beerentragende Sträucher wären vielleicht schön, geben die Gartenkennerinnen Gabi Neubert noch mit. „Und mach vielleicht in dein kleines Wasserbassin ein Holzscheit rein, vielleicht kommen dann mehr Tiere, um mal was zu trinken“, rät Ruth Güllich. Die Tipps nimmt Gabi Neubert dankbar an. Immerhin will sie in Zukunft noch mehr für die Artenvielfalt in ihrem Garten tun. „Ich will auf jeFRANZISKA BACK Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Landesgeschäftsstelle Hilpoltstein E-Mail: franziska.back@lbv.de den Fall einen Sensenkurs machen, das ist mein kühner Traum“, erzählt sie. Und dann ist es endlich so weit: Feierlich zieht Christine Bollmann die grüne Plakette aus ihrer Tasche und überreicht sie der stolzen Gartenbesitzerin. Gleich draußen an dem Weidenzaun, der den Bewerterinnen schon zu Beginn aufgefallen war, soll das Schild seinen Platz finden. „Danke, dass du uns deinen Garten gezeigt hast“, bedankt sich Ruth Güllich. Denn das sei keine Selbstverständlichkeit. „Die Leute zeigen uns da etwas ganz Privates“, weiß sie. Wie jemand seinen Garten gestaltet, würde immerhin jede Menge über die Person aussagen. „Ich sag immer: Zeig mir deinen Garten und ich sag dir, wer du bist“, lacht sie. Wem sie heuer noch in den Garten blicken darf, darauf ist die Jury schon gespannt. Denn im ganzen Landkreis warten Menschen darauf, ihren Garten zertifizieren zu lassen. (1) Gabi Neubert (links) zeigt Ruth Güllich wild wuchernde Eselsdisteln. (2) Sommerlicher Blumenrausch. (3) Der Reisighaufen bietet Tieren Versteckmöglichkeiten. (4) Stolze Plakettenbesitzerin: Der Garten von Gabi Neubert hat überzeugt. (5) Bewerterin Christine Bollmann dokumentiert jedes Detail. (6) Bewerterin Ruth Güllich ist begeistert von den vielen alten Bäumen. LBV MAGAZIN 2|24 19 3 4 5 6

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