LBV magazin 2-24

LBV MAGAZIN 2|24 11 gegriffen, wäre uns diese Erkenntnis verwehrt geblieben. Übrigens hat auch die Nationalparkleitung bestätigt, dass ein Borkenkäfermanagement in den jetzt betroffenen Flächen aus fachlicher Sicht des Waldschutzes nicht erforderlich ist, um Wälder von Anliegern des Nationalparks zu schützen. Hier soll also, sogar ohne fachliche Begründung, eine Rote Linie im Naturschutz überschritten werden, nur um dem politischen Druck aus Kreisen der Privatwaldbesitzer nachzugeben. Selbstverständlich würde dies weitere Begehrlichkeiten wecken, auch über den Nationalpark Bayerischer Wald hinaus. Die Kernzone eines Nationalparks muss unantastbar sein. Diese Rote Linie darf nicht überschritten werden, ganz egal wie weit! Wir fordern ein Versprechen, dass dies nie wieder passiert! EU-Wahlen im Juni 2024 Anfang Juni 2024 finden die Wahlen zum EU-Parlament statt. Zugegeben, in den vergangenen Wochen wurden, ausgelöst durch sehr öffentlichkeitswirksame Bauernproteste, die Umweltstandards auf EU-Ebene weit zurückgedrängt und zum Teil vollkommen aufgegeben. Beispiele hierfür sind die Brachflächen in der Agrarlandschaft, die Ziele zur Halbierung von Pestiziden oder die Renaturierungsdirektive. Die entsprechenden Entwicklungen wurden insbesondere aus Bayern forciert und zum Teil initiiert – dies übrigens in eklatantem Gegensatz zu den Zielen des erfolgreichen Volksbegehrens Artenvielfalt „Rettet die Bienen!“. Dennoch ist die EU beispielsweise durch die Vogelschutz- und Habitatschutzrichtlinie und das hierauf aufbauende Schutzgebietsnetzwerk Natura 2000 eine wichtige Stimme für den Schutz unserer Natur. Aus diesem Grund möchte ich Sie, im Wissen, dass Sie sich für unsere Natur begeistern und engagieren, dazu aufrufen, an der EU-Wahl teilzunehmen. Dr. Norbert Schäffer Alpenvögel Grundlage aller Positionen und Forderungen des LBV ist eine solide fachliche Basis. Als Vorsitzender eines Fachverbandes lege ich hierauf allergrößten Wert. Deshalb führen wir seit vielen Jahren umfangreiche, wissenschaftliche Untersuchungen durch, beispielsweise die groß angelegten VogelmonitoringProgramme zusammen mit dem Landesamt für Umwelt (LfU). Eine schmerzhafte Lücke in unserem Wissen über unsere Vogelwelt klafft in den Alpen, obwohl sich dieser Lebensraum mit seinen oftmals sehr spezialisierten Arten durch die Klimakatastrophe schneller wandelt als Regionen im Tiefland. Wir haben uns vorgenommen, diese Lücke zu schließen. Vielleicht können wir ja einige von Ihnen für unsere Alpenvögel begeistern und vielleicht sogar für eine aktive Mitarbeit gewinnen? Ich wünsche Ihnen ein wunderbares Frühjahr! Teilen Sie Ihre Begeisterung für unsere Natur mit anderen. Sie sind damit, egal ob in Ihrem Garten oder im Gebirge, nicht allein! ZAUNEIDECHSE I FOTO: THOMAS STAAB Naturschutz darf auf EU-Ebene nicht zurückgedreht werden Folgen Sie mir auf X unter @N_Schaeffer

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