LBV magazin 1-24

FOTOS: CHRISTIANE GEIDEL (6) G A R T E N Die richtigen Frühblüher für den Garten Blütenrausch Frühblüher sind die ersten Frühlingsboten im zeitigen Frühjahr, die je nach Region und Witterung bereits im Februar blühen. Bevor der eigentliche rühling beginnt, also wenn die Apfelblüte Einzug hält, ist ihre Blütenpracht schon wieder verschwunden. Frühblüher bilden kaum Blätter und Stängel aus, sondern konzentrieren sich auf ihre Blüten. Da kurz nach dem Winter noch sehr wenig blüht, sind sie für viele Insekten die erste Mahlzeit nach der Winterstarre. Wer Frühblüher anpflanzt, bietet Insekten die wichtigen ersten Nahrungsquellen nach dem Winter. Doch Handelsware wie sterile Stiefmütterchen, knallbunte Primeln, Milchsterne aus Südafrika und gefüllte Zuchtformen von Schneeglöckchen, Narzissen oder Tausendschönchen haben den Hummelköniginnen, Winter-Schwebfliegen und Zitronenfaltern nichts zu bieten. Geeignet sind hingegen Zwiebelpflanzen wie Schneeglöckchen, Winterlinge, Krokusse, Traubenhyazinthen, Blau- und Schneesterne, Märzenbecher oder WildforAuch wenn wir Menschen uns nach dem trüben Winter nach Farbe sehnen, sollten wir beim Kauf von Frühblühern darauf achten, dass diese einen Mehrwert bieten. Sie sollten nicht nur hübsch aussehen, sondern den ersten Fluginsekten des Jahres auch Nahrung bieten. men von Narzissen und Tulpen. Die meisten der zuletzt genannten Zwiebelpflanzen zählen zu den sogenannten Stinsenpflanzen. Sie sind bei uns ursprünglich nicht heimisch, überleben und vermehren sich jedoch ohne eine spezielle Pflege, und eignen sich dadurch zum Verwildern. Vielerorts wurden sie so zum Bestandteil der natürlichen Vegetation. Haben Schneeglöckchen und Co. an einem geeigneten Standort einmal Fuß gefasst, breiten sie sich über Tochterzwiebeln oder Knollen mit der Zeit immer weiter aus und bilden so nach und nach geschlossene Blütenteppiche. Die meisten Arten sind wenig anspruchsvoll und gedeihen auf fast allen durchlässigen Gartenböden. Voraussetzung für ihre Ausbreitung ist allerdings Ruhe: Hacken, Umgraben oder Versetzen mögen sie nicht. Einige Wildarten nutzen außerdem Ameisen als Gärtner. Ihre Samen besitzen nahrhafte Anhängsel, die von den Ameisen gefressen werden. Dabei tragen diese die Samen in verschiedene Teile des Gartens und sorgen 36 LBV MAGAZIN 1|24 Baumhummel an Lungenkraut.

RkJQdWJsaXNoZXIy NDEzNzE=