LBV magazin 1-24

LBV MAGAZIN 1|24 25 FOTOS: RALF HOTZY, NADJA DANNER (3) re können den ungedüngten und relativ mageren Pflanzenaufwuchs im Niedermoor problemlos verdauen. Außerdem passen sie ihre Essgewohnheiten, ihr Ruheverhalten und die Art und Weise, wie sie Kot ausscheiden, je nach Situation an und schaffen so einen vielfältigen Lebensraum. Wann und wie viele Wasserbüffel auf den jeweiligen Flächen weiden, wird vom LBV in Absprache mit den Landwirten und Landwirtinnen festgelegt. Diese Maßnahmen sind insbesondere auf die Bedürfnisse von Wiesenbrütern wie Kiebitz und Brachvogel abgestimmt. Das Beweidungskonzept wird regelmäßig an die neuesten Erkenntnisse angepasst. Die Regierung von Schwaben und der LBV mit der Kreisgruppe Augsburg liefern die fachlichen Grundlagen. Zahlreiche ehrenamtliche Artenkennerinnen und Artenkenner sind regelmäßig vor Ort, um Veränderungen zeitnah zu erfassen. Hinzu kommen die Hauptamtlichen des LBV, die Vegetationskartierungen durchführen und das Beweidungskonzept erstellen sowie fortlaufend aktualisieren. Im Jahr 2021 wurde ein ausführlicher Bericht zur Erfassung der Arten erstellt und ein angepasstes Beweidungskonzept entwickelt. Zuvor wurde im Rahmen eines GlücksSpiraleProjekts die Vegetation und Tierwelt untersucht. Die Höhere Naturschutzbehörde der Regierung von Schwaben unterstützt den LBV auch beim Ankauf neuer Flächen in diesem Gebiet. Mittlerweile hat sich das Wasserbüffel-Beweidungsprojekt als erfolgreich erwiesen: Die Kiebitze führen ihre Jungen auf die Weideflächen. Dort finden sie Nahrung an den gut abgefressenen Stellen sowie Deckung an überständigen Sauergrasbeständen und Hochstauden. Im Kot der Büffel leben zahlreiche Insekten, die den Wiesenbrütern als wichtige Nahrungsquelle dienen. Ein Kiebitzküken benötigt pro Tag etwa die Menge an Insekten, die ein Kuhfladen hervorbringt. Die Weidetiere schaffen zudem offene Bodenstellen und wasserführende Suhlen, was die Vorkommen weiterer Insektenarten fördert und den Bedürfnissen von Limikolen entspricht. Auf den LBV-Weideflächen sind neben Kiebitzen auch seltene Arten wie Brachvogel, Schafstelzen und Bekassinen zu beobachten. Wasserbüffel halten Wasserstellen offen und schaffen Lebensraum für Amphibien und Libellen. Bild l.u.: Wasserbüffelherde auf der Weide. Im Dung vermehren sich viele Insekten, die Nahrung für Wiesenbrüter wie den Kiebitz sind. FERDINAND FEHLER Flächenmanager für Schwaben E-Mail: ferdinand.fehler@lbv.de

RkJQdWJsaXNoZXIy NDEzNzE=