LBV magazin 1-24

FOTOS: HANS CLAUSEN, FRANK DERER, GUNTHER ZIEGER, LISA SCHENK, DR. CHRISTIAN STIERSTORFER Schon gewusst? Von seinem vielfältigen Namensreichtum über eine beeindruckende Jagdtechnik bis hin zur bemerkenswerten Zusammenarbeit bei der Brut – den Kiebitz zeichnet mehr aus, als man auf den ersten Blick vermuten mag. Fünf erstaunliche Fakten zum Vogel des Jahres. Ein Vogel – viele Namen Der Kiebitz ist unter zahlreichen volkstümlichen Namen bekannt, etwa als Feldpfau, Muttergottestaube, Riedschnepfe, Geißvogel oder Kiwitt. Im Englischen wird er als peewit bezeichnet. Der offizielle englische Name lapwing bedeutet so viel wie „klatschender Flügel” und geht auf die charakteristischen Geräusche während der Balzflüge zurück. Und wer „kiebitzt“, schaut dem anderen schon mal verbotenerweise in die Karten. Der klopfende Vogel fängt den Wurm! Der Kiebitz zählt zu den Arten, die über sogenanntes Fußtrillern, Bodentrillern oder Bodenklopfen ihre Nahrung aus dem Boden locken können. Dazu verlagert er sein Gewicht auf ein Standbein und erzeugt mit dem anderen Bein schnelle, vibrierende Klopfbewegungen, ohne den Fuß vom Boden zu lösen. Dadurch werden die im Boden versteckten Larven, Würmer und Schnecken aufgeschreckt. Diese Technik funktioniert am besten auf feuchten Böden. Die Qual der Wahl Auf einer geeigneten Fläche legt ein Männchen in der Regel mehrere Nestkuhlen an, von denen das Weibchen letztlich eine auswählt und zum fertigen Nest gestaltet. Die anderen „Rohbauten” werden nicht mehr genutzt, können den fertigen Nestern aber manchmal zum Verwechseln ähnlichsehen. Arbeitsteilung Weibchen und Männchen bebrüten das Gelege. Während ein Vogel sitzt, hält der andere Wache und warnt, wenn sich Gefahr nähert. So hat der brütende Vogel genug Zeit, das Nest unauffällig zu verlassen. Beide versuchen dann, die Aufmerksamkeit auf sich und weg vom Nest zu lenken. Die Feindabwehr gelingt am besten in der Gruppe, weshalb Kiebitze normalerweise in kleinen Kolonien brüten. Auch die Küken mehrerer Familien werden in einem „Kindergarten“ gemeinsam geführt. Wer lange lebt, hat viel erfahren! Kiebitze können vergleichsweise alt werden. Einer der ältesten bekannten Vögel wurde in Dänemark gefunden. Anhand seines Ringes konnte sein Alter auf stolze 24 Jahre bestimmt werden. LBV MAGAZIN 1|24 17

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