LBV magazin 1-24

FOTO: XXXXXXXXXXXXXXXXXXX Steckbrief Name KIEBITZ (Vanellus vanellus) Verwandtschaft Ordnung der Wat-, Möwen- und Alkenvögel, Familie der Regenpfeifer (Charadriidae). Ein anderer bekannter Vertreter der Familie ist der Flussregenpfeifer. Merkmale Etwa taubengroß; Kontrast zwischen schwarzer Oberseite mit grünlich schimmerndem Metallglanz und weißer Unterseite mit schwarzem Brustband. Abstehende Federholle am Hinterkopf; Kopfseite weißlich mit schwarzem Streif unter großem dunklem Auge; Weibchen insgesamt schlichter und kürzere Holle. Lebensraum Offenes, flaches und feuchtes Dauergrünland, Wiesen, Weiden und Überschwemmungsflächen; brütet heutzutage vorwiegend auf Äckern. Nahrung Hauptsächlich Insekten und deren Larven, aber auch Regenwürmer, Samen und Früchte von Wiesenpflanzen. Brutbiologie Saisonal monogam, ein Männchen kann aber mehrere Weibchen haben; meist vier olivbraune und schwärzlich gefleckte Eier in einer mit Gras ausgepolsterten Mulde am Boden; Legebeginn abhängig von Witterung bzw. Erfolg zwischen Anfang März und Juni; Hauptbrutzeit im April und Mai; Schlupf nach vier Wochen; Küken sind Nestflüchter und nach 35 bis 40 Tagen flügge; bei Verlust der Eier bis zu zwei Nachgelege möglich. Stimme Zum Beispiel „kie-wi“ als Kontaktlaut und „chä-chuit, witwit-wit-wit“ sowie „chiu-witt“ während des Fluges. Zugverhalten Mittelstreckenzieher mit Fluggeschwindigkeiten von 40 bis 70 Stundenkilometern und einer Flughöhe von 500 Metern; Einzeltiere wurden schon auf einer Flughöhe von 4.000 Metern nachgewiesen; Überwinterungsgebiet der deutschen Kiebitze von Irland und Großbritannien bis nach Nordafrika. Verbreitung Gemäßigte und mediterrane Zone von Westeuropa; nördliche Verbreitungsgrenze in Skandinavien, südlich bis Nordafrika; dichteste Vorkommen in Tiefebenen und Flussniederungen. Bestand In der EU schätzungsweise 0,9 bis 1,4 Millionen Brutpaare; in Deutschland 42.000 bis 67.000 Paare; in Bayern nur 3.800 Brutpaare (2021); in optimalen Gebieten kolonieartig bzw. mit bis zu fünf Paaren pro Quadratkilometer; meist aber nur mehr in Siedlungsdichten von kaum mehr als einem Paar pro Quadratkilometer. Gefährdung Durch Entwässerung, Grundwasserabsenkung, frühe Wiesenmahd, industriellen Torfabbau, Aufforstung von Mooren sowie landwirtschaftliche Arbeiten aus dem ursprünglichen Lebensraum weitgehend vertrieben; Bruten auf Äckern gefährdet durch zeitgleiche Bewirtschaftung im Frühjahr; hoher Prädationsdruck am Boden, wo durch die fehlende Koloniegröße keine wirksame Abwehr möglich ist; Störungen der Brutgebiete durch intensive Freizeitnutzung sowie in manchen Ländern immer noch durch Jagd und Eiersammler. LBV MAGAZIN 1|24 15

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