Ein Wochenende voll besonderer Naturmomente: 20. Stunde der Gartenvögel geht zu Ende

In den Top 5 bleibt es spannend – Nachmeldungen noch bis 20. Mai möglich

Vier Tage, 6.300 Teilnehmende und 129.000 Vögel: So lautet am Sonntagabend die erste bayerische Bilanz zur 20. Stunde der Gartenvögel (Stand 19 Uhr). Mit der einsetzenden Abenddämmerung neigt sich die diesjährige Zählaktion dem Ende zu und wir sind begeistert von all den spannenden Beobachtungen, die Bürgerinnen und Bürger des Freistaats am Wochenende gemacht und uns mitgeteilt haben. Wer mitgemacht hat, aber noch keine Zeit hatte, die gezählten Vögel zu melden, hat dazu noch bis zum 20. Mai Gelegenheit. Erst im Anschluss werden wir finale Ergebnisse zur Aktion veröffentlichen, wollen aber heute schon auf ein ereignisreiches Wochenende zurückblicken.  

Blaumeisen | © Andreas Hartl © Andreas Hartl
Viele spannende Naturbeobachtungen konnten Teilnehmende am Wochenende machen und die Vögel beispielsweise bei der Jungenaufzucht beobachten.

Eines ist fast sicher: Mit bisher bereits über 20.000 gemeldeten Individuen bleibt der Haussperling wohl auch dieses Jahr der König der Gartenvögel. Nach ihm reiht sich momentan die Amsel auf Platz zwei ein. Auf dem dritten Rang bleibt es bis zum Meldeschluss am 20. Mai noch spannend: Star und Feldsperling liefern sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen um den dritten Platz auf dem Siegertreppchen. In die Top 5 schafft es nach jetzigem Stand außerdem die Kohlmeise.

Junge Amsel | © Ralph Sturm © Ralph Sturm
Viele Jungvögel, wie hier eine junge Amsel, waren am Wochenende zu beobachten.

Das Wetter blieb den Vogelfans in Bayern das ganze Wochenende über gewogen. Unter sonnigen und warmen Bedingungen konnten die Teilnehmenden heuer hautnah das rege Brutgeschäft unserer heimischen Gartenvögel beobachten, das derzeit in vollem Gange ist. Viele begeisterte Nachrichten über fütternde Eltern, flügge Jungvögel und jagende Insektenfresser erreichten uns. So zeigt die Aktion einmal mehr, wie vielseitig die Natur vor der eigenen Haustür sein kann und wie glücklich es macht sie zu erleben. 

Mönchsgrasmücke | © Rosl Rössner © Rosl Rössner
Im üppig grünen Dickicht verstecken sich viele Arten wie die Mönchsgrasmücke gerne.

Auch wenn die Zählstunde für viele besondere Naturmomente sorgte, blieben einige beschäftigte Vogeleltern für das menschliche Auge verborgen. Besonders in naturnahen Gärten oder dicht bewachsenen Parks halten sie sich zur Brutzeit gut versteckt im Dickicht auf, wo sie sich dem Nachwuchs widmen. Dass mit aktuell durchschnittlich 27 Vögeln pro Zählort weniger gefiederte Gäste gesichtet wurden als in den Vorjahren, ist zum Teil hoffentlich darauf zurückzuführen. Doch seit Beginn der bürgerwissenschaftlichen Zählaktion vor 20 Jahren zeichnet sich auch ein stetiger Abwärtstrend ab: Die Zahl und Vielfalt unserer Gartenvögel wird weniger. Dies bestätigen auch Monitoring-Projekte und wissenschaftliche Studien: Sie zeigen eine Abnahme der Vogelarten und Bestände in Bayern, Deutschland und ganz Europa. 

Kuckuck | © Andreas Hartl © Andreas Hartl
Er wurde oft anhand seine Rufs erkannt: der Kuckuck.

Viele Vogelfans haben aufgrund des sehr intensiven Vogelkonzerts die Zählstunde auch genutzt, um einmal genauer auf die Gesänge und Rufe der Gartenvögel zu achten. Sie lauschten rufenden Kuckucken und Pirolen, gurrenden Tauben und zwitschernden Zaunkönigen oder Mönchgrasmücken, die nur anhand ihrer Stimme erkannt werden konnten, wie sie uns begeistert mitteilten. Neben dem Aussehen, ist auch der Vogelgesang ein wichtiger Aspekt zur Artbestimmung von Singvögeln und trägt somit zur Artenkenntnis bei, die für die Naturschutzarbeit des LBV so wichtig ist.

Noch bis zum 20. Mai haben alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer Zeit, ihre Beobachtungen vom langen Wochenende hier nachzumelden. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir finale Ergebnisse und Analysen erst anschließend veröffentlichen.  

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© Hansruedi Weyrich

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